Jan Hoeft
Deep Within a Muddy Radioactive Wasteland
12.01.2017
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28.01.2017
J A N HO E F T – D e e p W i t h i n a M u d d y R a d i o a c t i v e W a s t e l a n d
Vermeidliche Leere kennzeichnen die ersten Schritte in die aktuelle Ausstellung von Jan Hoeft. Lange weiße organisch geformte Röhren biegen sich von der Decke Richtung Boden. Knapp 30cm über dem Boden tragen diese Stangen, die Neonlampen an sich, die kurz vorher noch an der Decke gehangen haben. Einzig allein von feinen Drahtseilen gehalten spannt und öffnet sich somit eine Art Korridor durch den Ausstellungsraum.
In der raumgreifenden Installation welche der Künstler für die Ausstellung entwickelt hat, lenkt Hoeft durch das „abhängen“ des Beleuchtungssystem der Galerie, den Blick des Besuchers nach und nach auf die Objekte am Boden. Die dort platzierten dekorativ von professionellen Nagellack Studios bemalten Schlösser, prahlen mit auf den Seiten eingravierten provokativen Sprüchen, die der Künstler aus diversen Internetforen zusammen getragen hat. In diesen Foren streiten und diskutieren meist junge Männer über verschiedenste Verschwörungstheorien. Die Textposts dieser oftmals sowohl links- wie auch rechtsradikalen Gruppen, sowie auch die Chats diverser religiös fundamentaler Gruppen, dienen dem Künstler als Textvorlage für die Gravuren. Gleichzeitig zeigen die Schlösser diverse stark aufgeladene und sagenumwobene Symbole, welche von Nailartists mit Gel Lack per Hand aufgetragen wurden.
Aber auch der Korpus selber, Blindzylinder für diverse Türen, spielt eine wichtige Rolle. Dient dieser doch, normalerweise dazu, die Schließfunktion einer Tür aufzuheben und gleichzeitig das Hineinschauen durch das Schlüsselloch zu vermeiden. Also eine physische Durchlässigkeit der Tür zu schaffen, während der Blindzylinder gleichzeitig den geheimen Blick von Außen verweigert.
Der Künstler schafft somit geschickt und subtil einen Brückenschlag von formal schönen Objekten hinzu den tagesaktuellen Geschehnissen, die unsere Welt in jüngster Zeit heimsuchen. Es ist diese gekonnte Leere, welche den Besucher beim Betreten der Ausstellung den Blick schärfen lässt um somit zu dessen Füßen, mit den Theorien, dem Wahnsinn und der Symbolik einer Welt konfrontiert zu werden, die sich im Wanken befindet.
Hoeft ist Absolvent der Jan van Eyck Akademie Maastricht und der Kunsthochschule für Medien Köln.
Text von Alexander Basile
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